Fachtagung des Promotionszentrums Soziale Arbeit

Prof. Dr. Claus Reis von der Frankfurt University of Applied Sciences © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Posterpräsentation der Promovierenden © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Prof. Dr. Lotte Rose, Geschäftsführerin des gFFZ, Preisträgerin Christina Cazzini und die Betreuenden Prof. Dr. Monika Alisch (Hochschule Fulda) und Prof. Dr. Michael May (Hochschule RheinMain) © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Heute kamen die Promovierenden des Promotionszentrums Soziale Arbeit der hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) auf einer Fachtagung zusammen. Mitglieder des Promotionszentrums sind die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule Darmstadt, die Hochschule Fulda und die Hochschule ReinMain.
"Die Kooperation im Promotionszentrum ist für uns ideal. So können die Promovierenden eine Breite an Themen bearbeiten, die wir sonst gar nicht abdecken könnten“, so Prof. Dr. Michael May von der Hochschule RheinMain. Bisher seien an jeder Promotion alle Mitglieder des Promotionszentrums – entweder in der Betreuung oder der Begutachung – beteiligt gewesen. "So kommt es auch zu einem intensiven Austausch zwischen den verschiedenen Bezugswissenschaften, wie Erziehungswissenschaften oder Psychologie", ergänzt Prof. Dr. Monika Alisch von der Hochschule Fulda. Der fachliche Hintergrund der Betreuerinnen und Betreuer ist im Promotionszentrum Soziale Arbeit diverser als in anderen Studiengängen. Niemand von ihnen hat selbst im Fach Soziale Arbeit promoviert, da dies bis zur Einführung des Promotionsrecht für HAWs im Jahr 2017 noch gar nicht möglich war. Die Promovierenden sind also auch bundesweit Pionierinnen und Pioniere.

13 Promotionsprojekte in Posterausstellung

Zu Beginn der Tagung stellte Prof. Dr. Claus Reis von der Frankfurt University of Applied Sciences ein aktuelles Forschungsprojekt zur kommunalen Zuwanderungspolitik in Nordrhein-Westfalen vor. Im Anschluss konnten Interessierte in einer Posterausstellung mehr über die aktuellen Promotionsprojekte des Zentrums erfahren. Doktorandin Anna Krämer forscht dort zum Thema Arbeitsmarktzugang geflüchteter Frauen: "Ich habe im Master Soziologie studiert und bin erst über ein Forschungsprojekt an den Bereich Soziale Arbeit gekommen. Was ich superspannend finde, ist, dass der Praxisbezug hier so stark ist.“ Im Rahmen des World Café diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann am Nachmittag über verschiedene Forschungsfelder der Sozialen Arbeit.

Preis für Masterarbeit zu feministischen Protestformen

Zum Abschluss der Tagung wurde der Henriette-Fürth-Preis des Gender- und Frauenforschungszentrums der Hessischen Hochschulen an Christina Cazzini verliehen. Ausgezeichnet wurde sie für Ihre Masterarbeit "Protestformen im öffentlichen Raum als provokativer Widerstand oder notwendige Avantgarde zur Realisierung von Utopien?" Darin beschäftigt sie sich mit feministischem Protest am Beispiel der regierungs- und kirchenkritischen Punkrockband Pussy Riot und der Slutwalk-Bewegung. Diese war in Kanada entstanden nachdem die Polizei dort zur Gewaltprävention geraten hatte: "[...] women should avoid dressing like sluts in order not to be victimized.“ Beiden Bewegungen ist gemeinsam, dass sie gesellschaftliche Verhältnisse ironisieren und umdeuten: „Indem Frauen sich selbst als Schlampen kleiden und bezeichnen, eignen sie sich diesen Begriff an“, erläutert Christina Cazzini. "Diese Umdeutungen sind genau das, was mich interessiert."
Die Abschlussarbeit entstand im Masterstudiengang Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Sozialraumentwicklung und -organisation und wurde betreut von Prof. Dr. Monika Alisch von der Hochschule Fulda und Prof. Dr. Michael May von der Hochschule RheinMain.