SEXUELLE ORIENTIERUNG (K)EIN THEMA IN DER KINDER- UND JUGENDHILFE (SEKIJU) – SEXUELLE ORIENTIERUNG ALS PROFESSIONELLE HERAUSFORDERUNG FÜR FACHKRÄFTE IN DER KINDER- UND JUGENDHILFE

Angebote, die sich an alle Kinder, Jugendliche und Familien richten. Das Angebot reicht von der Kinder- und Jugendarbeit, die gemeinsam mit Heranwachsenden außerschulische Bildungsangebote umsetzt, der Schulsozialarbeit bis hin zu den Hilfen zur Erziehung, die mit ihren vielfältigen Maßnahmen Eltern und Kinder in schwierigen Familienkonstellationen und
Lebenslagen von der Tagesgruppe bis zur Heimunterbringung unterstützen.
Obwohl bereits 2003 von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter (BAGLJÄ) die Empfehlung beschlossen wurde „Sexuelle Orientierung muss eine Rolle spielen“, werden die Lebenslagen und Bedarfe von lesbischen oder schwulen Kinder und Jugendlichen – etwa 5-10% aller Heranwachsenden und damit 1 bis 2 Jugendliche in jeder Schulklasse – und ihren Eltern bislang nur unzureichend in den Einrichtungen und Angeboten aufgegriffen.
Während erste Studien zur Situation der lesbischen und schwulen Kinder und Jugendlichen in Familien, Schule und Jugendhilfe vorliegen, existieren bis auf wenige lokal begrenzte Studien kaum Untersuchungen zum Umgang der Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe mit dem Thema sexuelle Orientierung. So gibt es kaum gesicherte Befunde, wie Fachkräfte in die Lage versetzt werden können, das Thema sexuelle Orientierung angemessen zu berücksichtigen. Im Forschungsvorhaben soll daher herausgefunden werden, wann wie und wo Fachkräfte das Thema aufgreifen, wo die professionellen Herausforderungen im Umgang mit lesbischen und schwulen Heranwachsenden gesehen werden, worin die Hürden bestehen und wie Fachkräfte in der Berücksichtigung der Lebenslagen und (Hilfe-)Bedarfe von lesbischen und schwulen jungen Menschen befähigt und damit in der Umsetzung des BAGLJÄ-Beschlusses effektiv unterstützt werden können.
Projektleiterin: Prof. Davina Höblich