"Participation for Protection"

Bei der Kick-off-Veranstaltung des EU-Forschungsprojekts "Participation for Protection" im Dezember 2017 in Brüssel. © Hochschule RheinMain

Studierende des Fachbereichs Sozialwesen setzen im Rahmen der Lehrveranstaltung "Quantitative Sozialforschung in der Sozialen Arbeit" eine Befragung an der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl- Schule mit ca. 250 Kindern. Eltern, aber insbesondere die Kinder mussten der Befragung zustimmen. © Hochschule RheinMain

Nach der Befragung malten Kinder in der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule ein Dankeschön für die Forschungsgruppe. © Hochschule RheinMain

"Participation for Protection" (P4P) ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes Forschungsprojekt, mit dem Ziel die aus ihrer konkreten Lebenssituation heraus selbst artikulierten Bedürfnisse von Kindern als Opfer oder Zeugen von Gewalt empirisch kontrolliert zu erheben. Mit qualitativen wie quantitativen Forschungszugängen zielt die Untersuchung darauf, mehr Informationen über die verschiedenen Gewaltformen zu erfahren, die aus Sicht der Kinder relevant sind. Diese datenbasierten Befunde sollen anschließend zu einer an den Relevanzen von Kindern orientierten und damit verbesserten Ausbildung von Fachkräften beitragen. Darüber hinaus zielt das Projekt darauf ab, Kinder und Jugendlichen, die von Gewalt betroffen sind, für den Umgang mit Beschwerdemechanismen und Unterstützungsstrukturen zu befähigen. Entsprechend eines kinderrechtsbasierten Ansatzes sind während des kompletten Projekts an der Universität in Belfast zwei Beratungsgruppen bestehend aus Kindern und Jugendlichen (Children and Young People Advisory Groups, kurz CYPAG) beteiligt. Diese werden in alle Forschungsfragen eingebunden und entwickeln insbesondere die Fragen der Untersuchung mit.

Studierende in das Projekt eingebunden
Im Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain werden bis Wintersemester 2018/2019 schätzungsweise 200 Studierende durch Lehrforschungsprojekte einschließlich theoretischer Vermittlung zum Thema "kinderrechtsorienter  Kinderschutz" entsprechend der UN-Kinderrechtskonvention   in das Forschungsprojekt eingebunden werden und davon profitieren. Bereits im April 2018 führte eine Gruppe von Sozialwesen-Studierenden eine Befragung mit 200 Kindern in der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule in Wiesbaden durch.

Ausbildung von Fachkräften
Insgesamt werden über zwei Jahre hinweg über 1.000 Kinder und Jugendliche in den Ländern der Partnerinstitutionen befragt. Flankierend dazu werden in jedem Land jeweils mehrere aufeinanderfolgende Fokusgruppen mit spezifischen Gruppen von Kindern durchgeführt. In Deutschland arbeitet das  Forschungsteam des Fachbereichs Sozialwesen der Hochschule RheinMain mit drei Gruppen von Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Gruppendiskussionen: Kinder mit Fluchterfahrung, Kinder im Kontext von Gewalt in der Familie (u.a. Häusliche Gewalt) sowie LSBTIQ*-Kinder und Jugendliche.
Die Forschungsergebnisse münden in Fortbildungsveranstaltungen für Fachkräfte. In jedem Land sollen ca. 200 Fachkräfte als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet werden. Zudem werden online Module für Kinder und Jugendliche gestaltet, wo sie sich kindgerecht über Gewalt(formen) und Hilfe informieren können.  

Europäische Partner 
Das Projekt wird vom Centre for Children’s Rights an der Queen's University Belfast geleitet. Neben der Hochschule RheinMain beteiligen sich folgende Partner daran: Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte Forschungsverein/Österreich, Katholieke Universiteit Leuven und Kenniscentrum Kinderrechten/Belgien, NUI Galway/Irland, Universitatea Babes Bolyai/Rumänien und Include Youth, und University of Nottingham/England.
Das Projektteam der Hochschule RheinMain besteht aus Prof. Dr. Tanja Grendel, Prof. Dr. Davina Höblich, Rita Richter Nunes und Prof. Dr. Heidrun Schulze.

Kontakt
Prof. Dr. Heidrun Schulze