MamMut-Projekte in Marokko und Kolumbien

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des MamMut-Projekts in Bogotá © Britta Pfisterer

Durchführung des Lernparcours in Casablanca © Isabel Jonetzko und Chaimaa Ouahb

Das MamMut-Konzept geht um die Welt: im September 2018 fanden sowohl in Bogotá als auch in Casablanca Fortbildungen zur Gewaltprävention statt, die von Abdelhamid Garouane sowie Britta Pfisterer und Catalina Ramirez, Studierende des Fachbereichs Sozialwesen der Hochschule RheinMain, durchgeführt wurden. Das ursprünglich von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Peru/Ecuador entwickelte Projekt gegen Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Jungen wurde unter Leitung von Prof. Dr. Heidrun Schulze bereits mehrfach im Raum Wiesbaden, Darmstadt und Mainz in einer deutschen Version als Lernparcours umgesetzt. Der Parcours soll für die Themen stereotype Rollenbilder, Arten von Gewalt, häusliche Gewalt sowie für Kinderrechte – wie beispielsweise das Recht nicht diskriminiert zu werden und das Recht auf gewaltloses Aufwachsen – sensibilisieren. Verschiedene Stationen bieten zudem die Möglichkeit, die eigene Haltung zu diesen Themen zu reflektieren und zu erfahren, wie gegen Gewalt vorgegangen werden kann.

Gewalt ist immer eine bewusste Handlung

In beiden Praxisprojekten fand zunächst eine Fortbildung von angehenden Erzieherinnen und Erziehern beziehungsweise Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern statt, die das MamMut-Projekt dann eigenständig für eine Kindergruppe umsetzten. Während der Durchführung diskutierten die Kinder auch geschlechtsstereotypische Klischees. Für die Schülerin Valentina war klar: „…la única diferencia es que las mujeres tienen hijos“ – der einzige Unterschied ist, dass Frauen Kinder bekommen. Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt erkannten die Kinder, dass Gewalt immer eine bewusste Handlung eines Täters ist. So stellte der Schüler Felipe während der Beschreibung einer auf einem Plakat dargestellten Gewaltszene fest: „…hombre toma la decisión de volar los platos hacia la mujer“ - der Mann trifft freiwillig die Entscheidung, den Teller gegen seine Frau zu werfen. Auch die angehenden Erzieherinnen und Erzieher in Casablanca waren beeindruckt von der Mitarbeit der Kinder: "Anfangs dachten wir, Kinder wüssten nichts über das Thema Gewalt, später haben wir gelernt, dass sie viel mehr wissen, als wir denken!" bemerkt die Teilnehmerin Loubna.

Das MamMut-Projekt in Kolumbien wurde durch eine Zusammenarbeit mit der Fundación Creciendo Unidos ermöglicht, während die Fortbildung in Casablanca in Kooperation mit der Berufsschule "Institution Tahar Sebti" unter Leitung von Souad Ettaoussi und der Organisation "Tahadi für Gleichheit und Bürgerrechte“ stattfand.

Beitrag zu UN-Erhebung

Das MamMut-Projekt findet nun auch im Rahmen eines Berichts des Hochkommissariats für Menschenrechte der Vereinten Nationen Erwähnung. Dort wurden weltweit Aktivitäten erhoben, die sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen und dabei Männer und Jungen aktiv einbinden.