Was bewegt dich?

Graffiti im Treppenhaus © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Prof. Dr. Eva Waller, Prof. Dr. Martin Gergeleit, Prof. Dr. Theo Steiner und Prof. Börries Müller-Büsching eröffnen die Werkschau © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Die Absolventin Kimberly Rebscher erläutert einer Besucherin der Ausstellung ihre Kampagne zum Thema Männergesundheit © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Die Installation „(In)visible Typography“ von Laura Schmidtke und Timothy Wei Wern Lim © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

„Digital Fashion“ von Armin Ludl © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Was bewegt dich? Dieser Frage sind 47 Absolvent:innen des Bachelorstudiengangs Kommunikationsdesign an der Hochschule RheinMain für ihre Abschlussprojekte nachgegangen und präsentieren ihre Ergebnisse nun unter der Überschrift „spirited“ auf einer Werkschau im Haus Metzler. Am gestrigen Donnerstagabend wurde die Ausstellung in der alten Villa auf dem Gelände der Wiesbadener Walkmühle mit einer Vernissage feierlich eröffnet.

„Die aktuelle Werkschau vermittelt erneut die große mediale Vielfalt und kreative Ausdrucksstärke des Studiengangs“, so Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Eva Waller in ihrem Grußwort. „Die Arbeiten zeigen ganz deutlich, dass es im Design nicht bloß um den schönen Schein und gefällige Gestaltung geht. Kommunikationsdesigner:innen sind nicht nur kreative Entwickler:innen, sondern gestalten kommunikative Prozesse und erzählen Geschichten. Sie betreiben künstlerisch-gestalterische Forschung, ermöglichen mit ihren Werken ein gemeinsames Nachdenken über die großen Herausforderungen der Menschheit – und fördern dadurch Transformationsprozesse.“

„Ich freue mich jedes Mal über eine Einladung, weil ich hier immer wieder tolle Dinge entdecken kann“, so Prof. Dr. Martin Gergeleit, Prodekan des Fachbereichs Design Informatik Medien, der ebenfalls ein Grußwort sprach. „Es ist schön zu sehen, wie hier die unterschiedlichen Disziplinen unseres Fachbereichs zusammenwachsen.“

Prof. Dr. Theo Steiner, der die Ausstellung gemeinsam mit Prof. Börries Müller-Büsching leitet, bedankte sich nicht nur bei den Absolvent:innen, sondern betonte insbesondere das Engagement eines tatkräftigen Teams von Studierenden, das für die Organisation der Werkschau zuständig ist. Und los ging die Entdeckungstour.

„Typografie erlebbar machen“

Laura Schmidtke und Timothy Wei Wern Lim etwa haben ganze neun Monate an ihrer gemeinsamen Abschlussarbeit gefeilt, die im Keller der Villa einen ganzen Raum einnimmt. „Wir haben erst einmal sehr viel Zeit in Recherche investiert, uns beispielsweise zahlreiche Installationen angesehen, um herauszufinden, wie man so etwas macht“, berichtete der Kommunikationsdesigner. Herausgekommen ist das Projekt „(In)visible Typography“, ein räumlicher Persönlichkeitstest für alle Sinne, an dessen Ende genau die Schriftklassifikation steht, die am besten zur eigenen Persönlichkeit passt. „Mit diesem spielerischen Zugang zum Thema Schrift wollen wir Typografie erlebbar machen und zeigen, dass Schrift mehr als eine visuelle Erscheinung ist“, so Timothy Wei Wern Lim.

Ziemlich intim – allerdings ungemein wichtig – wird es anschließend bei Kimberly Rebscher im 1. Obergeschoss. „Ich habe festgestellt, dass Männergesundheit im Alltag kaum eine Rolle spielt“, erzählte sie. „Deshalb will ich mit meiner crossmedialen Kampagne darauf aufmerksam machen.“ Die griffigen Claims („Grab it!“) in schrillen Farben sollen dabei vor allem junge Männer ansprechen, immerhin sei Hodenkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern zwischen 25 und 45 Jahren, so die frisch gebackene Absolventin. „Die wenigsten Männer wissen, dass sie ihre Hoden genauso abtasten sollten, wie Frauen ihre Brüste.“

Plakate, Filme, Bücher und mehr

Weitere Themen, denen sich die angehenden Kommunikationsdesiger:innen auf ganz unterschiedliche Weise kreativ genähert haben, sind beispielsweise chronische Erkrankungen, Rollenerwartungen an Frauen, Digital Fashion, mangelnde Vielfalt bei Kinderspielzeug und die Märchen der Gebrüder Grimm. Zu sehen sind die Arbeiten im Haus Metzler noch bis Sonntagabend, einen Überblick über die alle Absolvent:innen und Projekte des Jahrgangs bietet (in Kürze) die Website der Werkschau Wiesbaden.