VISION-RA: Forschungsprojekt entwickelt soziale Innovationen

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Eine Möglichkeit, die Verständigung zwischen Fachkräften im psychiatrischen Umfeld und chronisch psychisch Erkrankten zu verbessern, sind sogenannte soziale Innovationen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael May, Professor für Soziale Arbeit am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain, widmet sich der Praxisforschungsverbund VISION-RA in den kommenden vier Jahren der Entwicklung, Kalibrierung und Implementierung von video- und theatergestützten Methoden in diesem Bereich. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, das VISION-RA mit insgesamt rund 715.000 Euro unterstützt. Auf die Hochschule RheinMain entfallen rund 298.000 Euro.

Die zu entwickelnden Verfahren versprächen neue Erkenntnisse bezüglich emotionaler Selbstregulierungen im Binnenverhältnis von Menschen, die als chronisch psychisch krank diagnostiziert wurden, so Prof. May, wie auch im Beziehungsverhältnis zwischen ihnen und Fachkräften in der Psychiatrie: "Mit den video- und theatergestützten Methoden, die wir in VISION-RA entwickeln und erproben, erhoffen wir uns aber nicht nur solche neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Zugleich sollen diese Methoden auch dazu dienen, die häufig schwierigen und von emotionalen Missverständnissen geprägten Interaktionen in diesem Feld zu verbessern. Dies ist die soziale Innovation."

Weiterer Fachbereich der Hochschule RheinMain beteiligt

Wesentlicher externer Kooperationspartner im Verbundprojekt VISION-RA ist die Katholische Hochschule Mainz um Prof. Dr. Margret Dörr, Professorin für Theorien Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Gesundheitsförderung. Hochschulintern unterstützt Prof. Claudia Aymar, Professorin für Mediengestaltung und audiovisuelle Medien am Fachbereich Design Informatik Medien, das Forschungsvorhaben. "Ich finde es besonders spannend, wie wir mit unserer innovativen Medientechnik des synchronen Projizierens von Nahaufnahmen der Mimiken und Gestiken der Interaktionspartner, zur Rekonstruktion deren emotionaler Fehlabstimmungen beitragen können", so Prof. Aymar.

Schon während der Laufzeit des Projekts werden die in VISION-RA entwickelten Methoden auch in verschiedene Studiengänge der beteiligten Hochschulen integriert, an der Hochschule RheinMain etwa in den Bachelor-Studiengängen Soziale Arbeit und Gesundheitsbezogene Soziale Arbeit. Außerdem sind im Rahmen von VISION-RA drei Dissertationen im Hessischen Promotionszentrum Soziale Arbeit mit Sitz in Wiesbaden geplant.

"Lebensqualität durch soziale Innovationen"

Das Projekt VISION-RA (Förderkennzeichen: 13FH004SA7) wird im Rahmen des Förderprogramms Forschung an Fachhochschulen in der Förderlinie "Lebensqualität durch soziale Innovationen" (FH-Sozial) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Im Zentrum dieser Förderlinie stehen interdisziplinäre Forschungsprojekte zur Förderung sozialer Innovationen zur Gesunderhaltung und zur digitalen Inklusion, insbesondere vulnerabler Gruppen. Weitere Informationen zum Projekt VISION-RA.