Baukultur

Projektarbeit des Studienganges Baukulturerbe (B.Sc.) an der Synagoge in Worms

Die Synagoge in Worms

Tachymetrisches Gebäudeaufmaß

Gebäudeschnitt als Ergebnis der Bauaufnahme

Dreidimensionales SFM-Gebäudemodell

Schlusspräsentation im Ratssaal der Stadtverwaltung Worms


Die Synagoge in Worms ist Teil der im Jahre 2021 von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommenen SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz. Sie blickt auf eine nahezu tausendjährige, von Zerstörungen und Wiederaufbauten geprägte Geschichte zurück. Nach der nahezu vollständigen Zerstörung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1938 entstammen große Teile der heute sichtbaren baulichen Strukturen der Wiederherstellung in den Jahren 1959-61. Einzig Fundamente und Grundmauern sind bauzeitlich und reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück.

Im Rahmen des Projektes E »Sanieren und Revitalisieren« bot sich den Studierenden des Studienganges Baukulturerbe (B.Sc.) im Wintersemester 2022/23 die Gelegenheit, die Synagoge einer umfassenden Bestandserkundung zu unterziehen. »Das Labor für Bauforschung der HSRM verfügt über eine Vielzahl von Messinstrumenten, welche die geometrische und strukturelle Erfassung von bestehenden Bauwerken ermöglicht« so Prof. Christoph Duppel, der die Projektarbeit zusammen mit Dipl.-Ing. Jens Jost und Dr. Nikolaus Koch betreute.

Ausgehend von einer Archivrecherche zur bewegten Baugeschichte erfolgte durch die Studierenden eine vollumfängliche Bauaufnahme des Bauwerks. Durch Kombination von tachymetrischem Aufmaß und der mit Hilfe einer Drohne realisierten SFM-Methode (»Structure from Motion«) entstanden hierbei sowohl klassische Grundriss- und Schnittzeichnungen als auch Fassadenansichten in Form von Orthophotos. Diese detaillierten Planunterlagen boten dann Grundlage, um in sieben Teams vertiefende Untersuchungsschritten durchzuführen. Neben der digitalen Kartierung von Gebäudeschäden und Risse, der Ergründung der Schadensursachen lag der Fokus auch auf der Konzeptionierung von denkmalgerechten und nachhaltigen Möglichkeiten zur Sicherung und Instandsetzung des gerissenen Mauerwerks.

Die Schlusspräsentation der Projektarbeit erfolgte im Ratssaal der Stadtverwaltung Worms. Vertreter:innen des Vereins SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz e.V, der Landesdenkmalpflege Rheinland-Pfalz sowie der städtischen Denkmalschutz- und Baubehörden zeigten sich erfreut von der Qualität der entstandenen Unterlagen und den fundierten Konzepten zum behutsamen Umgang mit historisch bedeutsamen Bauwerken.