Immobilienmanagement

Realistische Simulation von Bauabläufen

© Prof. Horst Roman-Müller | Hochschule RheinMain

Rund 50 Studierende des vierten Semesters im Studiengang Immobilienmanagement haben sich innerhalb des Themenblocks Terminsteuerung im Modul Angewandtes Bauprojektmanagement realitätsnah und praktisch mit Lean Construction auseinandergesetzt. Dabei haben sie die Anwendung des Last Planner® Systems erprobt. Hierzu hatte Prof. Horst Roman-Müller den in Lean Construction erfahrenen Bauingenieur Dr. Daniel Küppersbusch eingeladen. Der Gastdozent beschäftigt sich seit seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Baubetriebslehre der Universität Stuttgart intensiv mit der Methode und setzt diese als Leiter Lean Management der Unternehmensgruppe Heinrich Schmid sehr erfolgreich in der Baupraxis um.

Im Anschluss an die Bearbeitung eines fiktiven, praxisnahen Hochbauprojektes als Szenario und Ausgangssituation sowie eines kurzen Impulsvortrages durch Dr. Küppersbusch zur Entstehung und zum Einsatz von Lean Construction und der Last Planner®-Methode, starteten die Studierenden in zehn Teams mit jeweils 4–5 Studierenden auf vorbereiteten Miro-Boards. Ziel: Vorher im Szenario identifizierte Schwächen der Terminsteuerung – z. B. ungenaue Termin-Vorgaben durch die Projektsteuerung, tw. nicht nachvollziehbare Dauern von Vorgängen, fehlende Abhängigkeiten zwischen den Gewerken oder Top-Down-Kommunikation – bewusst als Stellvertreter/-in eines Gewerks in kollaborativer Umgebung und in Kooperation mit den anderen am Bau Beteiligten termingerecht zu koordinieren. Hierbei waren Kenntnisse über die Abläufe von Estrich-, Trockenbau-, Elektro- und Fliesenarbeiten für den Ausbau eines Stockwerks in einem Großprojekt (Verwaltungsgebäude) gefragt. Praktische Hinweise für die Bearbeitung zu Beginn erleichterten den Einstieg in die Arbeit mit der Last-Planner®-Methode.

Im Teamtandem zwischen Dr. Küppersbusch und Prof. Roman-Müller wurde die Arbeit der Studierenden in Echtzeit verfolgt und durch praktische Tipps in methodischer oder fachlicher Form unterstützt. "Wirklich super, praxisnah, toller Einblick in die Materie", sagt hierzu Nadine Fein.

Tatsächlich haben neun von zehn Teams nach weniger als 1,5 Stunden ihren zwischen allen Gewerken koordinierten abgestimmten Terminplan fertiggestellt. „Einige Teams sind sehr nah dran an der Musterlösung“, so Dr. Küppersbusch, der sich zusammen mit Prof. Roman-Müller über die guten Ergebnisse freute. Am Ende durfte ein Team seine Lösung vorstellen und mit den anderen Studierenden diskutieren.

Positiv überrascht hat vor allem das intuitive Rollenspiel und schnelle Erfassen der bis dahin unbekannten Methodik sowie die große Entdeckungsfreude und Hingabe mit der dieses Thema bearbeitet wurde. „Fand es sehr interessant und vor allem das Rollenspiel ist sehr gut gelungen", sagt hierzu Niklas Bott. Wir freuen uns jedenfalls auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr!