Wirtschaftsinformatik

Keine Informatik ohne gute Kommunikation

Informatik ist mehr als Programmiersprachen beherrschen und mit sperrigen Algorithmen kämpfen. Zu dieser Erkenntnis gelangten 28 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 12 und 13 des Beruflichen Wirtschaftsgymnasiums mit Leistungskurs Informationsverarbeitung der Gustav-Stresemann-Wirtschaftsschule in Mainz während eines Projekttags am 26. Februar 2018, den Prof. Dr. Bernhard Turban vom Studiengang Wirtschaftsinformatik an der Schule durchführte.

Nach einem ersten Brainstorming einigten sich die Schülerinnen und Schüler auf die fiktive Erstellung einer App, die ihnen auch außerhalb des Unterrichts Kontakt mit ihren Lehrkräften ermöglicht. Prof. Dr. Turban simulierte dann gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit Hilfe der international etablierten UML-Sprache (Unified Modeling Language) den typischen Ablauf einer Prozessdiagrammgestaltung, die jeder Programmierung vorangehen muss. Nach und nach entstand am Whiteboard ein Use-Case- Diagramm, das die vielen Verflechtungen zwischen Akteuren und späteren Usern aufzeigte.

Dabei wurde deutlich, dass unterschiedliche Vorstellungen und zu frühe Lösungsorientierung nicht unbedingt zielführend sind. Softwareentwicklungen werfen auf dem Weg ständig neue Fragen auf, die umso mehr werden, je tiefer man sich in die einzelnen Arbeitsschritte und Notwendigkeiten hineindenkt. Wichtig ist dabei auch, dass man sich bei der Entwicklung einer App in die verschiedenen Rollen unterschiedlicher Akteure und der späteren User hineinversetzen lernt. Den Schülerinnen und Schülern wurde im Laufe des Tages klar, dass die Entwicklung einer App kleinteilige Beschreibungen erfordert und so wunderte es niemanden mehr, als Prof. Dr. Turban betonte, dass dies in der Realität mehrere Monate dauern kann.

Alles in allem ein erhellender Tag für die Schülerinnen und Schüler, die überrascht darüber waren, dass in der Informatik auch kommunikative Aspekte eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Eine Schülerin erzählte, dass sie noch nicht sicher sei, ob sie später Mathematik oder Informatik studieren werde, aber dieser Tag habe ihr einen guten Einblick in mögliche spätere Studieninhalte gegeben, der über das in der Schule vermittelte Wissen hinausgehe. Ein weiterer Schüler meinte, dass es Spaß gemacht habe, sich in Form einer Simulation mit der Entwicklung einer App zu beschäftigen, die die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler betreffe: "Es war super, dass wir als Gruppe diskutieren konnten und dann gemeinsam mit Professor Turban Schritt für Schritt vorgegangen sind". Auch wenn der Use Case nur angerissen werden konnte, ist deutlich geworden, dass nur gute Kommunikation unter Informatikerinnen und Informatikern zu erfolgreichen Ergebnissen führt.