Herausforderungen und Chancen der Pandemie
Im Interview mit Nadine Salihi auf dem Portal der Kinder- und Jugendhilfe teilt Prof. Dr. phil. Davina Höblich, die bereits vorher mehrere Jahre als Studiengangsleitung eines Blended Learning Studiengangs am Fachbereich umfassende Erfahrungen in der Online-Lehre gesammelt hat, ihre Einblicke zu den Herausforderungen und Chancen in der Fachkräfteausbildung während der Pandemie.
Die Umstellung auf digitale Formate war für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Die Studierenden vermissten den persönlichen Austausch, während Lehrende vor neuen technischen Hürden standen. „Die Herausforderung war, dass ein achtstündiger Online-Block anders geplant werden muss“, so Höblich. So hebt sie hervor, dass die plötzliche Umstellung auf digitale Lehrformate nicht nur eine Notwendigkeit war, sondern auch eine Gelegenheit, innovative Lehrmethoden zu entwickeln und zu erproben.
Trotz der Schwierigkeiten sieht Prof. Höblich auch positive Aspekte: „Wir haben gelernt, wie wir Online-Tools effizient nutzen können. Die Studierenden haben gelernt, wie sie auch unabhängig von der Hochschule soziale Medien und Online-Tools nutzen können. Sie arbeiten eigenständiger und selbstorganisierter.“ Studierende mussten sich somit an neue Lernformate gewöhnen und konnten hierdurch wichtige Fähigkeiten entwickeln, die ihnen in ihrer beruflichen Zukunft zugutekommen werden sowie auch in der Sozialen Arbeit, in den Angeboten und der Zusammenarbeit mit den Adressat:innen eine zunehmende Rolle spielen.
Die Pandemie habe gezeigt, dass eine Mischung aus Online- und Präsenzlehre Vorteile biete. „Wir sind in der Normalität 2.0 angekommen“, beont Höblich. „Die Pandemie hat uns gelehrt, dass solche Situationen jederzeit wieder auftreten können.“
Für die Zukunft sieht Prof. Höblich noch Handlungsbedarf: „Ein wichtiger Punkt ist die IT-Ausstattung an Hochschulen. Es braucht sichere Cloud-Systeme, gute Software und Support.“ Auch die hybride Lehre sei anspruchsvoll und erfordere mehr Ressourcen.
Die Corona-Pandemie hat die Hochschullehre also nachhaltig verändert. Die digitale Transformation birgt sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Prof. Dr. phil. Davina Höblich ermutigt alle Kolleg:innen und die Hochschule, die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen und die Lehre zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben auch intern zu einer intensiveren Kommunikation und einem stärkeren Zusammenhalt geführt: „Diese Zusammenarbeit hat uns als Team gestärkt und wird uns auch in zukünftigen Herausforderungen helfen.“, so Höblich.
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