NIKOLAUS DE LYRA

Nikolaus de Lyra

Nicolaus de Lyra: Postilla super totam Bibliam (cum expositionibus Guillelmi Britonis et additionibus Pauli Burgensis et correctoriis editis a Matthia Doering) Bd. 2 (von 2). Nürnberg, Anton Koberger 22. Januar 1481. 506 nn. Bll. 71 Z. Got. Typen. 2 Sp.

Goff N-135. HC 10369*. Schr 4843. Schramm XVII p.8. BN-Inc N-76. Arnoult 1075.


Signatur:  L 210

Der Franziskanermönch und Bibelexeget Nikolaus von Lyra (1270-1349) lehrte an der Pariser Sorbonne und zeichnete sich dadurch aus, dass er aufgrund seiner guten Hebräischkenntnisse mehr als andere die jüdische Tradition aufgriff, vor allem die Werke des jüdischen Gelehrten Rashi (eigtl. Shlomo Jizchaki, 1040-1105). Die "Postilla" war einer der am weitesten verbreiteten mittelalterlichen Bibelkommentare. Besonders Martin Luther stützte sich bei seiner Bibelarbeit (v.a. im Buch Genesis) stark auf Nikolaus, was u.a. durch ein wortspielerisches Epigramm des 16. Jhs. zum Ausdruck kommt:

"Si Lyra non lyrasset, Lutherus non saltasset" (Wenn Lyra nicht auf der Lyra gespielt hätte, hätte Luther nicht getanzt")

Das hier vorliegende Druckwerk stammt aus der berühmten Offizin von Anton Koberger in Nürnberg, die u.a. durch ihre "Schedelsche Weltchronik" bekannt wurde.

Es stand ursprünglich in der Bibliothek des 1817 aufgelösten Idsteiner Gymnasiums, wurde dann dem Gymnasium Weilburg zugesprochen und zu Beginn der 1930er Jahre an die Landesbibliothek weitergegeben.

Restaurierungkosten: 3.300 €

Finanziert durch: Gesellschaft der Freunde