What’s love got to do with it?

Prof. Dr. Ingo Neupert im Austausch mit Teilnehmenden der Veranstaltung Wissenschaft findet Stadt im Wiesbadener Rathaus. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

© Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Was lässt uns gesund und glücklich im Leben sein? Dieser Frage ging Prof. Dr. Ingo Neupert gestern Abend beim zweiten Vortrag der Reihe „Wissenschaft findet Stadt – Von Mental Health über soziale Beziehungen zu mehr Wohlbefinden im Alltag“ nach. Der Professor des Fachbereichs Sozialwesen der Hochschule RheinMain (HSRM) referierte im Rathaus der Landeshauptstadt, wie soziale Beziehungen unser persönliches Wohlbefinden beeinflussen.

„Wir alle wollen im Leben möglichst gesund bleiben. Und das Thema Gesundheit nimmt im Verlauf des Lebens an Bedeutung zu“, so Prof. Dr. Neupert. Dabei hob er hervor, dass die vielfältige Interaktion mit anderen Menschen und die Integration in soziale Netzwerke einen wesentlichen Einfluss auf die biologische und psychische Gesundheit haben. Dies werde, unter anderem durch eine seit 1938 an der Harvard University laufende Studie, wissenschaftlich untermauert. Diese sozialen Beziehungen gelte es deshalb zu pflegen, „man muss sich kümmern“, so Neupert. Denn die Qualität der Beziehungen haben einen wesentlichen Einfluss auf unser Wohlbefinden und damit auf unsere Gesundheit. Dieser Zusammenhang liegt darin begründet, dass Beziehungen Sicherheit, Wertschätzung, Bestätigung, Selbstdefinition, Einflussfähigkeit und letztendlich Liebe geben.
In der anschließenden Diskussion mit den Gästen der Veranstaltung wurde auch deutlich, dass fehlende soziale Resonanz zu extremen Positionen führen könne, weil andere Meinungen teilweise nicht mehr gehört würden. „Wir haben in Deutschland eine nicht so stark etablierte Streitkultur wie beispielsweise in anderen Ländern“, so ein Teilnehmer, der die Gefahr sieht, dass man heute anderen Standpunkten aus dem Weg gehen und sich schnell in eine der eigenen Meinung gewogenere Bubble zurückziehen könne. Ein weiteres Thema war die Digitalisierung, die Prof. Dr. Neupert als Chance sieht, um mit anderen Menschen auch qualitativ besser in Kontakt zu bleiben: „Wenn ich etwa mit meiner Mutter Facetime nutze, dann ist das etwas anderes, als wenn ich nur mit ihr telefoniere“, so der Wissenschaftler.

Vortragsreihe im Rathaus

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Wissenschaft findet Stadt finden an drei Abenden im Stadtverordnetensitzungssaal spannende Vorträge statt. Wissenschaftler:innen der EBS Universität, der Hochschule Fresenius und der Hochschule RheinMain liefern Antworten auf Fragen wie: Welche Strategien führen zu mehr Balance und mentalem Abschalten im Arbeitsalltag? Wie wichtig sind soziale Beziehungen und positive Gemeinschaften für unser Wohlbefinden? Und wer möchte schon der Grund dafür sein, dass er stirbt? Weitere Informationen gibt es auf der Veranstaltungswebsite. Der Eintritt ist frei.