Perspektiven auf die #StadtDerVielfalt

© Grafik: BBSR / EINSATEAM/ Foto: Kathrin Harms

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Mit dem Fokusgespräch 01 startete das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Dezember 2023 ein neues Veranstaltungsformat zum interdisziplinären Austausch. Dieses bietet Raum für den kreativen intersektoralen Austausch zu wechselnden Themen der Stadtentwicklung. Fachleute bringen verschiedene Perspektiven ein und diskutieren über neue Entwicklungen, überprüfen Routinen und entwickeln Hinweise für Politik und Praxis. Prof. Dr. Andreas Thiesen, Co-Leiter der Working Group „Transformative Sozialraumentwicklung" am Fachbereich Sozialwesen, folgte der Einladung des Ministeriums und war eine:r der Teilnehmer:innen der Auftaktveranstaltung im 07. Dezember 2023.

Im Rahmen des Fokusgesprächs wurden Leitfragen sowie 5 Thesen zur Stadt der Vielfalt entwickelt. Hier.

In einem Interview im Nachgang der Veranstaltung betont Andreas Thiesen, der am Fachbereich Sozialwesen eine Professur für Theorien und Methoden Sozialer Arbeit innehat, die Bedeutung von Transformationswissen: „Bezogen auf den Gegenstand der Stadt geht es aus meiner Sicht um die Frage, unter welchen Bedingungen soziale Durchlässigkeit, Partizipation und eine nachhaltige Entwicklung hergestellt werden können. Die öffentliche Debatte zu nachhaltigem Konsum oder Mobilität beispielsweise erweckt den Eindruck einer bipolaren Gesellschaft, bestehend aus jenen, die „die Zeichen der Zeit“ erkannt zu haben scheinen und jenen, an denen der Transformationsdiskurs offenbar vorbeigeht. Transformationswissen ist in diesem Zusammenhang der Schlüssel, sowohl die Akzeptanz als auch die Qualität transformativer Stadtgesellschaften zu erhöhen.“

Auch das Wiesbadener Westend wird im Interview thematisiert. Der Stadtteil ist nach Prof. Dr. Thiesen ein gutes Beispiel für die „positive Gleichgültigkeit“ als geeignete Haltung in einer Stadt der Vielfalt. „Was mich dort fasziniert, ist eine ganz bestimmte Seite des Quartiers: Es gibt kaum einen urbaneren Raum in Wiesbaden. Das Straßenbild ist vielerorts geprägt von Verdichtung, Diversität und einer hohen Frequentierung des öffentlichen Raums. Um den sozialen Ausgleich innerhalb dieses Quartiers zu verstehen, will ich als Beobachter ein gewisses Maß Gleichgültigkeit hineininterpretieren, eine Art ‚urbane Indifferenz‘.“

Das ganze Interview finden Sie hier