Kerbwirkung

Veranschaulichung der Kerbwirkung anhand von Dehnmessstreifen an einer in der Länge rund gekerbten Probe

Innerhalb ungekerbter Proben verteilt sich die Spannung gleichmäßig über den gesamten Querschnitt. Ungleichmäßig wird die Spannung an allen Querschnittsänderungen verteilt: Kerben, Bohrungen, Nuten etc.. Die Kerbwirkung beschreibt folglich jede Querschnittsänderung eines Bauteils, die eine Änderung des Kraftflusses im Inneren zur Folge hat. Es entstehen sog. Spannungsspitzen.

 

Um die Kerbwirkung „sichtbar“ zu machen, kann ein Alu-Blech mit vier Dehnmessstreifen versehen und anschließend in eine Zugprüfmaschine gespannt werden [siehe Abb.1]. Dehnmessstreifen sind Sensoren, deren Widerstand sich mit angelegter Kraft ändert. Liegt am Alu-Blech aus Abb.1 eine Tonne an und der Bediener der Zugprüfmaschine streicht mit dem Finger über das Blech, so ändern die DMS trotz so großer Zugkräfte die am Messgerät angezeigten Wiederstände. DMS sind folglich sehr sensible Sensoren.